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Marktgemeinde Moosburg
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Das Blöken der Lämmer

Thomas Koch, der „Shoaf-Bauer“ in Moosburg, führt seinen Betrieb im Einklang mit der Natur. Die Schafe leben auf Almen und in einem großen Stall und fressen Wiesenkräuter und saftiges grünes Gras. Für die Selbstvermarktung wurde ein Hofladen eingerichtet, in dem sogar Produkte von andern Bauernhöfen angeboten werden.

Thomas Koch ist eigentlich diplomierter Intensiv-Krankenpfleger. Als Ausgleich zur anstrengenden beruflichen Tätigkeit hat er sich am elterlichen Bauernhof engagiert, draußen auf der Alm und drinnen im Stall bei den Schafen. Nach einer schweren Erkrankung war der Pflegeberuf nicht mehr möglich, und so hat er beschlossen, sich von da an auf die Schafzucht zu konzentrieren.

„Ich habe mit meinem Vater Schafe gezüchtet, und wir hatten schon immer einen Beschau-Schlachthof. Der Sinn war, dass die Schafe nicht weggeführt werden müssen, sondern dass sie gleich zu Hause geschlachtet werden. Dadurch haben sie keinen Stress“, erzählt der 47-Jährige. „Wir haben großen Respekt vor den Tieren. Mein Sohn Frederic trägt die Schafe sogar auf seinen Armen in den Schlachtraum hinein. Man kann, ohne zu übertreiben, sagen, dass kaum eine andere Tierhaltung so naturgemäß und tiergerecht ist wie die Schafhaltung. Die Lämmer saugen etwa drei Monate bei der Mutter und fressen im Sommer vor allem Gras, während wir sie im Winter mit Heu und Gerste füttern.“

Das Lammfleisch ist ein zartes, wenig fettes, bekömmliches Fleisch und stammt von Lämmern, die höchstens sechs Monate alt sind. Das Schlachtgewicht darf 40 Kilogramm nicht überschreiten. „Die Schlachtkörper werden vom Tierarzt beschaut und zumindest zwei bis sechs Tage abhängen gelassen. Daher hat unser Fleisch keinen Eigengeruch. Es schafelt nicht.“

Im Betrieb werden aber auch Wildmasthendl gezüchtet. Die Hühner wachsen naturnah auf Stroh auf, leben in Kleingruppen, haben reichlich Bewegungsfreiheit und werden mit gentechnikfreiem Futter gemästet. Auch sie werden direkt am Hof geschlachtet. „Das Fleisch ist besonders aromatisch, feinfaserig und zart, da unsere Hendl um einiges länger und langsamer gefüttert werden als ihre Kolleginnen aus herkömmlicher Mast.“ Und ja, das schmeckt man.

Auf den neuen Hofladen, der immer samstags ab 10 Uhr öffnet, ist Thomas Koch besonders stolz: „Es ist uns ein Bedürfnis, dass die Leute zu uns auf den Bauernhof kommen und hier einkaufen. Sie sollen sehen, wie die Tiere leben und wo die Produkte herkommen. Mit einem Wort: Wir wollen Landwirtschaft erlebbar machen.“ Die Attraktivität des Ladens wurde gehoben, indem auch Produkte anderer Bauern aus der Region angeboten werden: Honig, Öle, Eier, Ziegenkäse und diverse andere Milchprodukte. Zudem gibt es auch Schaffelle, Schafwolldünger sowie einige andere Produkte rund um das Schaf.

„Wir sind ein Familienbetrieb“, sagt Thomas. „Ohne meine Frau und Kinder würde das nicht funktionieren. Frederic schlachtet, ich mache die Landwirtschaft, Manuel liefert aus, und Lucy ist für die Aufzucht und den Verkauf verantwortlich. Meine Frau Gerhild arbeitet in allen Bereichen mit, und wenn wir zusätzlich Unterstützung brauchen, springt auch meine Mutter mal ein.“ Und seine Frau Gerhild ergänzt: „Unsere Vision geht auf, weil wir unseren Job und unsere Tiere lieben und mit voller Leidenschaft dabei sind. Und aus Nachhaltigkeitsgründen legen wir großen Wert darauf, das gesamte Tier zu verwerten. From nose to tail sozusagen. Und seit heuer können wir auch Schafschur-Pellets für Gemüse- und Pflanzendünger anbieten.“

Foto:

Familie Koch: Frederic, Manuel, Lucy, Thomas und Gerhild halten fest zusammen.

Kontakt

Shoaf-Bauer
Tuderschitzer Weg 22
9062 Moosburg
0650 8281611
www.shoaf-bauer.at

Veranstaltungstipps:.
2.September 2021:From nose to tail (Kochen mit einem Profi am HOF)

16.Oktober 2021: Schaf- und Ziegenzuchtfest, Feldkirchen