Römischer Reisewagen

Römisches Grabrelief mit Reisewagen

Den Reisewagen mit zwei Pferden lenkt ein Kutscher im Kapuzenmantel. Die Pferde sind offenbar mit einem gepolsterten Joch (und nicht mit einem Kummet) angeschirrt. Das Verdeck des Wagens ist aus Leder, dessen Prägung Delphine und Rosetten zeigt. Vor der Lederbespannung sind gekreuzte Metallstäbe und bronzene Greifenköpfe für die Lederriemen der Wagenkastenaufhängung zu erkennen. In der Öffnung des Verdecks sitzt gegen die Fahrtrichtung eine Dienerin mit Spiegel, die ahnen lässt, dass im geschlossenen Teil des Verdecks ihre Herrin sitzt. Die Wagenfahrt steht als Gleichnis für die Reise ins Jenseits.

Fundort
Zollfeld-Virunum, Noricum
Verwahrort
Maria Saal, Gem. Maria Saal, BH Klagenfurt-Land; an der Südwand der Kirche eingemauert.
Literatur
CSIR Virunum 399; Walde, 2. Koll. zum provinzialröm. Kunstschaffen 1991, 135; Kremer, Grabbauten Kat. II 225; B. Steidl, Limes und Römerschatz. Römermuseum Weißenburg, Ausstellungskataloge der Archäolog. Staatssammlung 41, 2019, 76
Erhaltung
Alle Kanten verschiedentlich bestoßen; am Reliefbild stellenweise kleine Absplitterungen.
Rahmen z.gr.T. verbr.
Maße
Breite: 1,15 m Höhe: 0,70 m Tiefe: eingemauert
Material
Gelber, feinkörniger, einheimischer Marmor
Ikonographie
Wagenszene: Rechteckfeld mit zweifach geschwungenem oberen Rahmen. Vierrädriger Planwagen mit Zweigespann, Kutscher mit Kapuzenmantel und Peitsche, in der mit Rosetten verzierten Plane rundbogige Öffnung, durch die man eine sitzende Frau mit rundem Gegenstand in der Hand sieht. Auf dem Rand des Wagenkastens Greifenköpfe.
Datierung
Wende 1. auf 2. Jh. n. Chr.

Quelle: http://lupa.at/1107

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